„Liebe Frauen, liebt euch selbst!“
Friederike Scharf ist Dienstleisterin aus Leidenschaft. Mit ihrer jahrelangen Erfahrung im Hotelbereich hat sie sich selbstständig gemacht und führt ihren Erfolg vor allem darauf zurück, dass sie gelernt hat, sich bedingungslos selbst zu lieben und ihren eigenen Weg zu gehen. Und nicht jenen, den andere ihr raten oder von ihr erwarten.

Bist du gerne eine Frau und wenn ja, warum?
Ja, sogar sehr gerne. Ich liebe meinen weiblichen Körper, meine Emotionen und Ansichten und bin der Meinung, dass wir viel erreichen und glücklich sein können, wenn wir unsere Zweifel ablegen und ganz zu unserer Weiblichkeit stehen.
Gibt es Situationen, in denen du dich als Frau benachteiligt fühlst - privat und/oder beruflich?
Nein, nicht direkt. Man(n) unterschätzt mich manchmal, aber das stelle ich dann auf eine weiblich-charmante Art richtig und genieße diesen Moment – wenn ich ehrlich sein darf. 🙂 Manchmal lasse ich die Person auch einfach in ihrem jeweiligen Glauben und verschwende keine Energie, sie vom Gegenteil zu überzeugen!
Findest du Frauen können erfolgreich zusammenarbeiten?
Auf jeden Fall. Voraussetzung dafür ist, dass wir erkennen, wie wertvoll jede Einzelne ist und dass keine der anderen etwas wegnehmen will. Sondern wir gemeinsam stark sein können.
Wieso sagt man Frauen Stutenbissigkeit nach? Ist das wahr?
Frauen denken oft sie seien nicht gut genug und sind sich ihres eigenen Wertes nicht im Klaren. Durch Angst vor Ablehnung (wenn man sagt, was man denkt) und dem Gefühl, nicht gut genug zu sein, entstehen Zweifel und Neid. Das äußert sich dann unter Frauen als sogenannte Stutenbissigkeit. Und ja, das gibt es leider immer noch. Sehr schade.
Stand dir schon mal eine Frau aus Stutenbissigkeit, Neid, Missgunst oder anderen Gründen im Weg?
Nein, nicht direkt. Wenn sich jemand versucht mir in den Weg zu stellen und ich bekomme den Weg durch offene und ehrliche Gespräche nicht frei, dann gehe ich mit einem kleinen Umweg an der Dame vorbei, um wieder auf meinen Weg zu kommen. Ist immer eine Frage der Einstellung.
Wie fühlst du dich, wenn du kritisiert wirst?
Kommt immer darauf an, wer mich kritisiert, wegen was und wie: konstruktiv-fördernd oder gemein. Mittlerweile kann ich damit recht gut umgehen und das reflektieren. Kritik ist niemals schön, aber Frau kann sich überlegen, wie sie damit umgeht. Stimmt es? Dann kann ich es ändern, wenn es mir das wert ist. Stimmt es nicht, bleibe ich wie ich bin und es ist das Problem des anderen.
Gibt es Sachen, die du an anderen Frauen beneidest und wenn ja, welche?
Neidisch bin ich nicht wirklich. Klar, wäre ich gerne manchmal lieber schneller vorangekommen oder hätte gerne dies oder das anders gemacht. Aber jede hat ihren eigenen Weg, ihre eigene Geschichte und andere Grundvoraussetzungen. Das zu akzeptieren und weiter seinen Weg zu gehen, ist super. Dann kann Frau andere Frauen als Inspiration sehen und muss nicht neidisch sein.
Findest du Frauen sind komplizierter als Männer und wenn ja, warum?
Definitiv ja. Frauen nehmen vieles persönlich oder wollen es ausdiskutieren. Sie haben meiner Ansicht nach Probleme damit offen zu sagen, was sie wollen und was los ist. Und können es auch oft nicht verkraften, wenn andere direkt und ehrlich sind.
Welche Eigenschaften von Frauen würdest du gerne verändern?
Liebe Frauen, liebt euch selbst! Das ist das Wichtigste und ihr seid die wichtigste Person in eurem Leben. Wenn ihr damit anfangt, öffnen sich euch Türen von denen ihr niemals zu träumen gewagt habt.
Was würdest du einer heranwachsenden, jungen Frau in Bezug auf ihre Weiblichkeit raten?
Ich würde ihr sagen, dass sie die Schönste und Tollste ist und alles erreichen kann im Leben, was sie sich wünscht. Frau zu sein ist toll. Aber weder Mann noch Frau sind gut oder schlecht – beide sind toll und jeder ist einzigartig.
Was müssen wir Frauen tun, um gemeinsam erfolgreicher zu sein?
Uns selbst lieben und schätzen und anerkennen, dass jede von uns wertvoll ist. Jede hat Stärken und Schwächen und wir müssen uns nun auch nicht alle gegenseitig mögen. Tun wir uns mit denen zusammen, die wir mögen, und gehen auch auf die zu, die wir nicht so mögen, können wir nur gewinnen.